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Mittwoch, 1. November 2017





Wie aus dem grauen
September doch noch
ein goldener Oktober wurde




Es ist 1. November. 

Normalerweise bin ich nicht so der Typ, Monatsrückblicke zu machen, nachdem ich so schöne Collagen gesehen habe, habe ich mal meine Fotos durchgesichtet und festgestellt, es lohnt sich.






Insgesamt habe ich den Dahliengarten viermal besucht, er liegt ja fast auf meiner alltäglichen Lindautour.

Dreimal am Morgen und das vierte Mal habe ich die Abendsonne ausgenutzt, Ende Oktober, bevor sie nun endgültig geschnitten und die Knollen ausgegraben werden.






Eintauchen in eine Zauberwelt, so kam es mir jedesmal vor. Den Pflanzenwesen nahe zu sein macht die sonst so laute und hektische Welt seltsam klein. 






Ich mag das Wort Therapie eigentlich nicht mehr besonders, weil es etwas beschreibt, was von außen auf mich wirkt.
Therapie entsteht im Innen und wirkt ins Außen, das ist zumindest meine Erfahrung.

So habe ich das Gefühl, dass die Schönheit, die Gelassenheit, die strahlenden Gesichter der Blüten mehr in mir bewirkten, als ich gedacht hätte.







Am meisten beeindruckt mich im Nachhinein, dass ich auf den Fotos sehe, wie sie förmlich ins Leben explodieren. 
Da taucht schon die eine oder andere Frage in mir auf, wann und wo und wie es mir ebenso gelungen ist.





Oktober war auch der Monat der sensationellen Stimmungen am See. Gelegentlich hadere ich schon damit, nicht am Meer zu leben. Zur Versöhnung schenkt mir der Bodensee Bilder, die mich sehr berühren und mich dankbar machen, hier leben zu dürfen.






Es braucht hier gar keine Worte dazu, denn es ist ohnehin nicht beschreibbar.




Selbst wenn ich es dann nicht schaffe, zum See zu fahren, habe ich Traumstimmungen vor der Tür. Ich liebe es besonders, wenn sich das Abendrot im Teich spiegelt. 
Besondere Momente an meinem besonderen Zuhause.








Bunte Blätter sind die Träume des Oktober, von einem neuen Werden nach der dunklen Zeit.

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Das Stille, das Ruhende, das Farblose steht vor der Tür.
Bald ziehen die Nebel durchs Tal und dem ersten Morgenfrost gelingt es, das Vergehen voranzutreiben.

Dann erst fallen die Blätter.






Und es wird auch Zeit für den Rückzug in uns Selbst.
Nun heißt es aufmerksam sein, um nicht in die jahresendliche Hektik zu verfallen. 

NOVEMBER

da sind die Schleier zwischen den Welten dünner und es wird leichter, los zu lassen, alles, was sich an Überflüssigem gesammelt hat. So ist in alten Kulturen der November auch ein Fastenmonat, um transparent zu werden.

Keinen Widerstand mehr zu bieten, sondern sich anzuvertrauen der höheren Bestimmung, das ist mein Wunsch an den November.











13 Kommentare:

  1. Ach, hast Du das schön geschrieben (ich liebe das Foto mit dem Bienlein und ganz dolle das letzte Bild).
    Die Schleier des November, der Umhang des grauen Lords, wie ich nenne, dieser Schleier kann ein Tür sein, nicht?
    Hachzzz... da werd´ich völlig romantisch... Alles verzaubert, die Anderwelt streckt schon die Finger nach uns aus, herrlich...
    Ja, loslassen, auch Überflüssiges abstellen, einstellen, und Du, es gelingt mir so schnell jetzt. Ist ein weg nicht mehr da, gibt es bald nen anderen :))
    Sei ganz lieb umarmt, Deine Méa :))

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    1. Ja und wie sie die Finger schon ausstreckt. Umhang des grauen Lords, das gefällt mir seeeehr gut. Aber ein Grauer im guten Sinn ist der November, es gibt derer auch ganz andere, denen ich lieber nicht gegenübertreten muss.

      Stell dir vor, irgendwo habe ich gelesen, dass der NOvember in YESvember umbenannt wird, ich glaub es war sogar im NDR. Tztztztztz - man kann ja alles verdrehen wenn man will.

      Ich freu mich auf die Schleier, auf die Melancholie und auf das Loslassen.
      Ja, wir machen das so, gell.

      Allerliebste graue Grüße Deine Veronika

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  2. Dem ist gar nichts mehr hinzuzufügen, liebe Windwasserfrau, tolle Fotos, schöne Gedanken. Ja, der Spätherbst schenkt uns viel, wenn wir Augen dafür haben...
    Einen schönen Tag und liebe Grüße
    Edith

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    1. Oh ja und wie er uns beschenkt, da hast Du ja so was von recht.
      Also Augen auf und raus in die Natur.

      Einen wundervollen Herbst für Dich

      Liebe Grüße
      Veronika

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  3. So ein Seelenbad in Dahlienblüten gönne ich mir auch jedes Jahr. Ihre unglaubliche Vielfalt, diese Lebenslust und Farbnuancen der Blütenblätter, strenge Geometrie und gleichzeitiges Brechen dieser vorgegebenen Formen entzücken mich jedes Mal.
    Hach und deine See- und Blätter-Bilder berühren mich auch sehr. Und das letzte Foto, eine Anemone?, illustriert für mich ganz wunderbar Durchlässigkeit.
    Herzliche November-Grüße
    Petra

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    1. Also besser hättest du es nicht beschreiben können, das mit der Form und der Auflösung und so. Es trifft es für mich so auf den Punkt und wenn ich mir mal all die Blumen, die ich kenne, vor mein geistiges Auge hole, dann beherrscht das keine so brillant wie die Dahlie.

      Vielleicht können wir das auch so schaffen, unsere Form zu verändern und dabei an Schönheit zu gewinnen. Dann kann die ganze Schönheitsindustrie einpacken, gell:))

      Ja das ist eine Annemone von hinten gegen das Licht fotografiert. So ist sie noch viel transparenter. Ich liebe das.

      Auch Dir einen wundervollen November
      Veronika

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  4. Liebe Veronika,
    welch wunderschöne Überraschung. :-) Dankeschön!!! Farben zum Träumen, die Dahlien, die Sonnenuntergänge und die Herbstblätter ... dazu die schönen Zeilen ... berühren mein Herz. :-) Gut, dass es noch einige "goldene Tage" im Oktober gab und du sie mit der Kamera nutzen konntest.
    Da kannst du dich wirklich glücklich schätzen, wie schön du wohnst. Eine herrliche Aussicht.
    Ich wünsche dir noch einen schönen Abend!
    Liebste Grüße
    Ulrike

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    1. Liebe Ulrike,

      ich freue mich sehr über Deinen Besuch bei mir und Deinen Kommi.

      Ja wir wohnen wirklich traumhaft, was die Lage betrifft, die energetische Lage im Land ist dafür nicht so top, viel zu hektisch und laut und alles oversized.

      Umso mehr schätzen wir unsere Insel hier.

      Einen tiefsinnigen November mit unzähligen fotografischen Besonderheiten wünscht Dir von Herzen
      Veronika

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    2. Liebe Veronika,
      da ich gestern Abend nicht einschlafen konnte, hat mich dein Kommentar noch in den Schlaf begleitet. :-) Sehr schön, sehr weise ... wie all deine Sprüche/Texte ... ich liebe sie. Das stimmt, erst mit einem peaceful mind, nehmen wir die Schönheit war. Ich frag mich immer noch, ob es im Deutschen ein passendes Wort gibt. Denn mind trifft für mich als Wort nicht den Verstand, vielleicht eher das Gemüt? Ein friedvolles Gemüt? Mein Verstand ist sehr rege und auch sehr scharf teilweise. Ich mag ihn als nützliches Werkzeug.
      Oder friedvolles Herz? Könnte es auch treffen. Im Reinen mit sich sein, durchlässig sein, zwar auch verletzlich ... aber nur so offen genug, um die tiefe Schönheit wahrzunehmen und tief berührt zu sein davon.
      Dies inmitten von Hektik, Lautheit bewahren zu dürfen ist manchmal eine Herausforderung. In der Natur oder allgemein einer ruhigen angenehmen Umgebung haben wir viel eher den Zugang dazu.
      Mal sehen, ob ich mit der Kamera unterwegs sein kann in diesem Monat. Mein Herzensprojekt "Lied" hat gerade Vorrang. Zum Glück habe ich noch ein paar Fotos in Reserve. ;-)

      Dir alles Liebe und viele schöne Momente der Inspiration in jeglicher Form.
      ♥ Ulrike

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    3. Liebe Ulrike,

      ist das schön - ein "Schlaflied" von mir zu Dir.

      Ich empfinde "mind" auch anders als Verstand, es liegt in einer Zwischenebene, die Gefühl und Kopf verbindet, bin aber nicht sicher, ob das im englisch sprachigen Raum auch so empfunden wird. Doch ich mochte den Begriff immer schon gerne und für mein Gefühl trifft er das, was ich ausdrücken wollte.

      Mein Verstand ist auch ein ziemlich hektischer und scharfer Geselle;)

      Ich bin nicht sicher, ob durchlässig immer verletzlich bedeutet. Verletzt kann ich doch nur werden, wenn etwas auf Widerstand trifft, wenn ich hingegen durchlässig bin, dann geht doch alles durch und bleibt nicht haften. Verstehst Du was ich meine. Dieser Ansatz gefällt mir besser, denn wenn ich mich verletzlich fühle, mache ich auch gleichzeitig aus Schutz dicht, oder zumindest ein wenig. Und irgenwie möchte ich das nicht mehr.

      Aber das ist dann alles eine Frage der Resonanzen.

      Herzensgrüße
      Veronika

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    4. Liebe Veronika,
      ich verstehe was du meinst mit dem Verletzt sein. Ich antworte später darauf, weil ich mehr dazu schreiben möchte. ;-) Ich muss es nur richtig formulieren und dazu muss ich erstmal tief in mich hineinhören ... und das dann in Worte zu Fassen, da kapituliert auch mal mein Verstand, aber er gibt sein bestes. ;-) Es ist auch immer schön, wenn ich die Gelegenheit habe, darüber nachzudenken, zu reflektieren und es in Worte zu fassen. Nur wenn so Themen aufkommen, denke ich bewusst darüber nach.
      Bis später ... ich weiß nicht wann. :-)

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    5. Liebe Veronika,
      mal sehen, ob das mit dem Text einfügen so funktioniert. Ich finde es mühsam, längere Texte in das Kommentarfenster zu tippen, da man nicht den gesamten Überblick hat, ich zumindest nicht.

      Wahrscheinlich wär das beste Wort „empfindsamer“ gewesen, statt verletzlicher … auch nicht empfindlicher, denn da ist auch schon wieder ein großer Unterschied. „Empfindsamer“ würde es für mich genau treffen, wenn man sich mehr öffnet. Berührbarer, man wird tiefer berührt. Das kann für mich aber in beider Richtungen gehen. Ekstatische Freude oder aber Schmerz.
      Der Körper ist verletzlich (du hast Recht da ist ein Widerstand), schneide „ich mich“, blutet er, der Emotionalkörper ist verletzlich auf einer subtileren Ebene. Es gibt noch mehr Körper ... Gedanken-, Kausal-Körper??? Ja, man wird auf jeden Fall nicht verletzlicher durchs Öffnen, aber empfindsamer? Ich fühle seit geraumer Zeit viel tiefer, die ganze Gefühlsbreite. Alles darf da sein, alles gehört zu mir. Schmerz wird oft als unangenehm empfunden und man möchte ihn weg haben. Man betäubt sich oft vorschnell mit irgendwelchen Mittelchen (ich rede hier nicht von Extremschmerzen, wenn es da Linderung bringt), oder bei seelischen Schmerzen (Kummer) gibt es auch genügend legale und illegale Sachen. Nicht viele wollen hinfühlen. Dabei wäre es in unserer Gesellschaft so wichtig, empfindsam zu sein (die harte Schale, den Schutzpanzer wegzulassen) und uns daraufhin gegenseitig so respekt- und liebevoll zu behandeln.

      Ich weiß, was du meinst mit verletzt sein. Das ist es bei mir auch nicht (mehr). Wenn mir jemand sagt, ich wäre blöd, hässlich, ich kann nicht singen ;-) etc. … es bleibt bei mir nicht hängen. Es geht durch, weil da nichts mehr in Resonanz geht. Früher ja. Als Jugendliche z.B. ganz schlimm. Ich kenne es. Aber wenn manche sehr hartnäckig im "Schlechtmachen" sind, nervt es mich, weil es unnötig Zeit kostet.

      War doch gar nicht so viel. :-)
      Ein Wort macht manchmal viel aus. Gut, mal ein bisschen darüber nachzudenken. ;-)

      Einen schönen Abend dir!
      ♥ Ulrike

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    6. Na klar, ich weiß, wie es manchmal ist. ;-) Nimm dir Zeit.

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