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Dienstag, 17. April 2018




FRÜHLING und die
SUCHE nach der SPUR



Irgendwie war es dieses Jahr nicht leicht,
bis hierher zu kommen.

Ich meine in den Frühling. Es war der März ein schwieriger Monat, im dauernden Kampf zwischen den Kräften des Winters und den leichten Sphären des Frühlings.

Es war auch nicht leicht, dem Neuen den Raum zu geben, den es braucht, dass auch Neues entstehen kann.
Zu sicher ist noch der alte Rahmen, die Gewohnheit von gestern und die unausgesprochenen Wünsche, dass alles so bleiben möge wie es ist.




Nicht dass ich mir das wünschen würde, aber der März hatte diese Qualität im Gepäck, es war so spürbar für mich im Außen und die Natur hat es ebenso gezeigt. So hat es auch lange gedauert, bis sich die laue Luft durchgesetzt hat und bis sich nun die Blüten an die Sonne trauen.




Doch es war auch gut so, die Blüte ist später als letztes Jahr, hat die letzten Fröste nicht getroffen, das verspricht auch eine gute Ernte dieses Jahr.





Ganz kurzfristig haben wir ein paar Tage im Norden verbracht und sind punktgenau zur Krokusblüte im Schlosspark von Husum da gewesen. 

Das letzte Mal habe ich es vor acht Jahren geschafft, danach war ich immer entweder zu früh oder zu spät dran.




Es würde sich allein schon wegen dieses einzigartigen Blütentraumes lohnen, dem Norden einen Besuch abzustatten.

Die Kombination mit den alten Bäumen, die noch kahl und abwartend dastehen und den zarten Krokussen, die sich in unbeschreiblicher Fülle in das Leben hinein gießen, ist eine Symbiose von unterschiedlichen Welten.





Und ein Hauch von Ahnung wird spürbar, dass auch wir beschützt sind, wenn wir uns zum blühen bringen, dass wir es riskieren dürfen, uns den elementaren Kräften hinzugeben, dass das Zarte und das Starke sich in Harmonie begegnen.





Vor kurzem habe ich einen Bericht einer Psychotherapeutin gehört, dass immer mehr Menschen zu ihr kommen, weil sie durch ihren eigenen Perfektionsanspruch völlig überfordert sind.

Das hat mich ziemlich fassungslos gemacht. 
Ich weiß, wie es sich anfühlt, perfekt sein zu wollen, danach zu streben, anerkannt zu werden durch die Leistungen, die ich permanent erbringe und ich weiß auch um den Segen, dass ich das hinter mir lassen konnte.

 Dass es aber schon so weit gekommen ist, dass daraus ein Krankheitsbild geworden ist, das therapeutischer Hilfe bedarf, ist eigentlich mehr als bezeichnend für das Stadium, das der Mensch erreicht hat.





Es ist höchste Zeit, die Spur zurück wieder aufzunehmen, nicht im Sinne von Rückschritt, sondern die eigene Größe und die eigenen Grenzen ins rechte Licht zu rücken. 

Das, was wirklich zählt, wieder wahrzunehmen, den Wahn im Außen hinter sich zu lassen, im eigenen Rhythmus zu gehen
und in Verbindung zu treten mit der eigenen Schönheit und den Schönheiten rundherum.





Der Frühling hat lange auf sich warten lassen, aber jetzt ist er da mit überschäumender Energie und der Botschaft, dass er immer seiner Spur folgt und dann kommt, wenn es genau richtig ist.


Habt es fein und frühlingshaft leicht.



17 Kommentare:

  1. Schöne Bilder aus dem Schloßpark. Ich war im letzten Jahr da und fand es wirklichüberwältigend in diesem lila Blütenmeer zu sein.
    Ich denke auch, dass sich das Arbeitsleben sehr gewandelt hat und dadurch viel Druck erzeugt wird.
    Es ist nicht immer einfach abzuschalten und für Ausgleich zu sorgen.
    Ich finde immer, Bewegung in der Natur ist das beste Mittel gegen Ärger und Streß.
    Liebe Grüße
    Susa

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    1. Überwältigend ist das absolut richtige Wort dafür. Sehen und staunen.

      Die Menschen werden eher früher als später noch viel mehr für Ausgleich sorgen müssen. Wir erleben täglich in der Praxis, wie fertig die meisten sind. Da zwingt der Körper gnadenlos zur Pause.

      Du hast völlig recht, raus in die Natur ist ein heilsamer Weg.

      Liebe Grüße
      Veronika

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  2. wunderschöne Fotos aus dem Schlosspark, ich war mal dort aber zu spät als alles schon verbüht war.
    Ich mag solche Orte auch und draussen in der Natur zusein macht einfach innerlich frei!
    Ich wünsche dir eine schöne Woche!
    Lieben Gruss Elke

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    1. Danke liebe Elke. Das sind die Orte, wo wir es am ehesten schaffen, in Verbindung mit der Natur und unserem Inneren zu kommen.

      Dir auch eine feine Frühlingswoche.

      Liebe Grüße
      Veronika

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  3. Ein wahrer Rausch, diese lila Fülle!
    Seinem eigenem Rhythmus folgen zu können, wenn von außen ständig ein anderer vorgegeben wird, da braucht‘s schon etwas Eigensinn. Oft denke ich, wie viel wohl verloren geht, weil nicht genug Raum bleibt für das innere Aufblühen, was dann ja ins Außen bereichernd wirken würde.
    Wie Susa schon sagt: Bewegung in der Natur schließt an tiefere Rhythmen an, ermöglicht müheloses Mitschwingen.
    Liebe Grüße und auch dir frühlingshafte Leichtigkeit
    Petra

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    1. Liebe Petra, schön, Dich wieder auf Blogger zu sehen.

      Da hast Du völlig recht, wie viel an Potential geht der Welt verloren, aber ich glaube auch, dass es gar nicht gewollt ist. Das System braucht willige Diener und keine selbstbestimmten und freien Menschen.

      Da ist es gut, immer wieder auszusteigen und sich mit der Natur zu verbünden.

      Herzliche Frühlingsgrüße
      Veronika

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  4. Liebe Veronika,
    ich hatte Dich echt vermisst und habe mich tatsächlich etwas gewundert, nichts von Dir zu lesen. Umso schöner, hier heute so zauberhafte Bilder zu entdecken.

    Das mit dem Perfektionismus kenne ich noch von mir selbst und in der Vergangenheit hatte ich es damit sehr oft übertrieben und mich damit völlig überfordert. Inzwischen durfte auch ich erfahren, dass es nicht nötig ist - vor allem in den Bereichen, in denen es bei mir der Fall war.

    Zum Thema Psychotherapeutin denke ich an ein Gespräch, welches ich erst vor kurzem mit meiner Nichte führte. Sie erzählte mir, dass es inzwischen beim Kinderpsychologen ewig dauert (bis zu halben Jahr), bis man einen Termin bekommt. Das erschreckt mich ebenso sehr und macht mich sehr traurig, wenn die Kleinsten schon solche Hilfe benötigen.

    In den letzten Tagen bin ich die meiste Zeit in der Natur, denn die bietet mir alles, was das Leben so wertvoll macht - man vergisst seine Lebensumstände, verschmilzt und es ist da dieser Frieden und die Stille im eigenen Selbst. Zeit wird dabei unwichtig und man kommt sich dabei selbst näher wie nur nah.

    Alles Liebe und einen zauberhaften Tag, Lill

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    1. Liebe Lill,

      das freut mich jetzt sehr, dass Du mich vermisst hast. Es geht mir bei Dir ebenso, aber Du bist ja am umstellen Deines Blogs, oder? Zumindest bekomme ich keine Nachricht von neuen Posts von Dir. Ich habe im Moment sehr vielfältige Themen und manche bringen mich auch in Wallung - hahahaha und das mir, wo ich nie Wechseljahrbeschwerden hatte. Das nimmt mir dann die nötige Zeit, um auch wirklich konstruktiv beim Bloggen zu sein. Außerdem werde ich dann fast schon trotzig wie ein Kind und will dann partout nix schreiben und posten. Spätestens dann, wenn meine kreative Seite vehement Raum einfordert, werde ich wieder erwachsen und pflege sie.

      Perfekt - wer will denn das schon sein - aber wir sind in diesem Kontinuum aufgewachsen und es wird immer mehr und mehr. Ja es ist erschreckend, dass mittlerweile Kinder Burnout haben, dass sie Psychopharmaka nehmen und es sogar schon kein wirkliches Drogenproblem mehr gibt, sondern der Handel mit Psychopillen der neue Trend ist. So erzählt von einem Jugendbetreuer, der Kunde meines Mannes ist. Absoluter Wahnsinn.

      Ich frage mich, was es noch braucht, bis Mann/Frau/Mensch zur Besinnung kommt. Vermutlich dann, wenn alles zusammenbricht. Nur dann ist der Weg zurück auch weit und beschwerlich.

      So mache ich auch meine Pausen und distanziere mich von dem, was mich aufregt, was mich von mir wegbringt. Gerade scheint die Sonne zum Zimmer herein, es blüht und summt und brummt draußen und ein Vogel singt sein Vormittagslied. Das ist nicht perfekt, das ist Vollendung.

      Auch Dir einen Tag voll Frühlingsluft und Vogelgesang.

      Veronika

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    2. Dachte ich es mir doch, dass was nicht stimmt. Ich habe Deine Seite gerade angeklickt und gesehen, dass Du sehr wohl gepostet hast, nur kam keine Meldung bei mir an. Folge Dir wieder oder erneut und jetzt müsste es klappen.

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  5. Liebe Veronika, ich bin wieder einmal so begeistert von deinen wunderschönen Bilder.
    Es ist ein wahres Geschenk an uns Leser, wunderschön und dann auch noch deinen Text den du geschrieben hast.Wie wahr doch dass, ist was du schreibst.
    Ich bin froh das ich heraus bin aus diesem Rad,ich war so lange Zeit Krankenschwester und gerade auch in diesem Beruf, ist es oft der Perfektionismus der oft den Patienten übersieht, weil Statistiken und Verordnungen und die gesamte Administration und Bürokratie im Vordergrund stehen und nicht mehr der Mensch.
    Da bin ich nun wirklich froh, dass ich meinen eigenen Weg nun gehen darf.
    Danke schön für diesen wunderbaren Post, wie immer gibt er mir sehr viel Kraft.
    Ja und diesen wunderschönen Park möchte ich auch gerne einmal erleben.
    Liebe Grüße, Edith

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    1. Liebe Edith,

      Deine Worte freuen mich gerade sehr. Gerne teile ich all das Schöne, das uns umgibt. Wir müssen viel mehr unsere Augen füttern mit dem, was uns glücklich macht. Ich beneide niemanden, der im Pflegedienst tätig ist. Allein der ganze Druck, der da herrscht, dann ist immer Personalmangel und man muss ständig gegen sich selbst handeln, wie du es beschreibst.

      Es ist ein großes Geschenk, die Tage selbst gestalten zu dürfen.

      https://www.husum-tourismus.de/, da werden sogar Reisen zur Krokusblüte angeboten. Vielleicht schaffst du es ja mal, in den Norden zu reisen. Es lohnt sich wirklich sehr. Und wenn du dann, wenn es soweit ist, Tipps brauchst, dann melde dich bei mir. Ich könnte selbst schon fast Reiseführer für Schleswig-Holstein sein.

      Liebe Grüße
      Veronika

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  6. Liebe Veronika,
    ich bin total beeindruckt von der wunderbaren Schönheit deiner eingefangenen Natur,
    mit deinem Fotoapparat. Vorher war ich schon mal hier und habe mich so über dein
    Gesamtpaket Post gefreut, und nun hast du sogar noch einen zusätzlichen Post hinterher geschickt, mit noch mehr Wissenswertem, wie ich mich freue nun beide zu finden und zu genießen...
    Hatte schon Sorge das dein Text nun raus-gefallen ist, der mir so gefiel.
    Klasse finde ich, dass du beide geschrieben hast.
    Vielen Dank, schön wieder von dir gehört zu haben!
    Sei ganz lieb gegrüßt von Monika*,

    die dich immer gelesen hat, nur mit dem kommentieren klappt es
    gerade nicht wirklich....

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    1. Liebe Monika,

      ist doch unglaublich, was da an Blütenzauber immer wieder durchbricht. Ich war sogar mit dem Handy unterwegs, das geht einfach schneller und wenn ich in Begleitung bin, mag ich nicht an der Kamera rumtüfteln.

      Es geht mir genau so wie dir, ich lese auch immer wieder, da habe ich noch die Zeit dazu, aber zum kommentieren komme ich auch selten. Ich möchte nicht einfach nur ein paar dahin geworfene Worte hinterlassen, dann lass ich es lieber.

      Umso mehr sage ich danke für Deinen Kommi bei mir.

      Lass es dir gut gehen und genieße die Fülle an Farben und Formen, die wir wieder geschenkt bekommen.

      Herzensgrüße Veronika

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  7. Liebe Veronika, ich freue mich über die Wärme, über die Sonnenstrahlen, über das erste Grün und die ersten Blüten.
    Ich genieße es, nicht mehr so viele Klamotten mit sich zu schleppen und ich genieße Wiedergeburt der Natur.
    Aber ich genieße es nicht so, wie die meisten Menschen, ich bin ein wenig seltsam !:)
    Ganz innig und tief bin ich mit der dunklen Jahreshälfte verbunden und mit den Monaten mit „r“ am Ende.
    In dieser Zeit bin ich nicht mal geboren, im Gegenteil, mein Geburtsmonat ist der schönste Monat, der Mai.
    Deshalb, wenn die Meisten sehnsüchtig nach Weihnachten schon Frühling sehen wollen(!) bin ich ganz ruhig, denn ich weiß, erst kommt Januar in dem tief in meinen Inneren der Samen für das ganze Jahr gelegt wird.
    Erst im Februar kommt die Bewegung nach außen und die ersten Schritte vorwärts.
    Januar und Februar sind für mich von Farben durchdrungen, von verschiedenen Weiß- und Grautönen. Februar hat auch viele „schmutzige“ Töne.
    Aber du hast recht: Es ist anstrengend und die Kälte macht es zu schaffen.
    Liebe Veronika, beschützt sind wir immer und natürlich mit dem Augen können wir die Beschützer nicht sehen, wir müssen daran vertrauern, dass wir nicht alleine sind.
    Das hast du schön gesagt, dass „der Frühling immer seiner Spur folgt und dann kommt, wenn es genau richtig ist“.
    Manchmal müssen wir Menschen die Augen schließen, um zu sehen.
    Mögest du, liebe Veronika, deiner Spur folgen und deinen Weg gehen, so, wie es sich gut für dich anfühlt.
    Viele liebe Sonnengrüße von deiner Grażyna

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    1. Liebe Grazyna,

      Herzensdank für Deinen Besuch bei mir und Deine tiefen Worte. Ich bin da ganz bei Dir, auch ich liebe die kalte und dunkle Zeit - obwohl Julikind, oder vielleicht gerade deshalb - . Aber ich kann schon seit langem gut mit den wechselnden Zeiten mitgehen. Ich sehne mich nicht nach vorne und auch nicht zurück. Ich bleibe da, wo alles gerade ist und das ist sehr wohltuend.

      Da macht mir fast nichts zu schaffen, es ist dann mehr die energetische Ebene, die sich nicht so toll anfühlt. Wenn alle Menschen schon der Osterdekoration nachrennen, obwohl noch tiefster Winter ist. Da ist eine Diskrepanz in der Luft, mit der wir dann klar kommen müssen.

      Wie schön, wir müssen die Augen schließen um zu sehen. Ja genau, denn da findet sich alles, was wir brauchen, das im Außen ist ja permanent nur Ablenkung von der eigenen Spur.

      Alles Liebe für dich, Du Liebe. Bis bald
      Veronika

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  8. Liebe Veronika, was für Bilder, was für eine Stimmung, und was für Worte - dass ihr das gemacht habt, dorthin zu fahren, um dieses Wunder zu sehen. Das hat mich zutiefst beeindruckt.
    Echte Werte, echte Wunder, dort zu stehen, war sicherlich noch einmal bewegender. Und Dein Satz ..."ein Hauch von Ahnung wird spürbar, dass auch wir beschützt sind, wenn wir uns zum blühen bringen, dass wir es riskieren dürfen, uns den elementaren Kräften hinzugeben, dass das Zarte und das Starke sich in Harmonie begegnen", der ist so... so wunderwundervoll!
    Der März ist der Durchbruch ans Licht, der April zeugt von MUT, jawohl, das glaube ich auch :))
    Lass Dich lieb drücken, Deine Méa

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    1. In den Norden zu fahren ist immer Balsam für mich, es ist die Weite, das Meer, der Wind, meine Elemente, ohne die ich verkümmere. So nutzen wir halt auch mal kurze Auszeiten.

      Genau das ist es, echte Werte und echte Wunder - auch ich liebe Deine Formulierungen - alles ist da, wenn wir es sehen und spüren wollen. Ich nehme immer mehr die Sehnsucht in den Menschen wahr, es auch erleben zu wollen. Es gibt einen sehr starken Trend nach Reduktion, Besinnung auf das Wesentliche, einfach auch, weil die meisten heillos (tolles Wort) überfordert sind. Ich bin überzeugt, die Natur, auch die menschliche, wird den Ausgleich schaffen, weil es ein Grundgesetz des Lebens ist.

      Jetzt brauchen wir nicht mehr den Mut, uns von der Masse abzuheben, gegen den Strom zu schwimmen, dem Mainstream den Rücken zu kehren, das haben wir weitestgehend getan, jetzt braucht es den Mut, das was im inneren in uns angelegt ist, freizusetzen und genauso blühen lassen wie es die Natur uns vorlebt.

      Noch einen mutigen und sonnigen und warmen April für Dich, meine liebe Méa.
      Herzensgrüße Veronika

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